Ein Kunstevent fällt aus dem Rahmen

Vergangenen Sonntag ist die neunte Ausgabe der Jungkunst in der Halle 52 in Winterthur zu Ende gegangen. Erneut war sie Publikumsmagnet und Treffpunkt für ein bunt gemischtes Publikum. Dieser Blog möchte vorstellen, wer hinter diesem aus dem Rahmen fallenden Kunstevent steckt – nämlich drei junge Männer: Andreas Schmucki, Tom Stierli und Martin Landolt. Zwei von ihnen hatten vor neun Jahren weit weg von ihrer Heimat eine Idee, die sie kurz darauf auch in die Tat umsetzten.
v.l.n.r.: Andreas Schmucki – Martin Landolt -Tom Stierli
Andreas hat sich für ein Interview Zeit genommen und erzählt, wie das damals war, was sie antreibt und inwiefern sie jedes Jahr besser werden wollen.
Welche drei Worte fallen dir zur diesjährigen Jungkunst spontan ein?
„Knick“, das Werk von Katharina Mayrhofer
Kunst
Freude
Anmerkung: Es war ein Erlebnis, beim Abbau dieses riesigen „Dickdarms“ dabei zu sein.
Was unterscheidet die Jungkunst von anderen Kunstevents?
Die Atmosphäre im allgemeinen. Wir bieten ein niederschwelliges Angebot im Kunstbereich, mit dem wir Schwellenängste gegenüber der Kunst abbauen wollen. Es gibt sehr viele Menschen, die einen hohen ästhetischen Anspruch haben, dies in ihrem Zuhause, beim Essen oder sonst wo ausleben, aber in ihren vier Wänden keine Kunst haben. Sie fühlen sich in Museum oder Galerien nicht wohl. Diese sprechen wir an. Zur Jungkunst kommen Junge, Ältere, Rentner, Familien etc.
Ausserdem unterscheidet sich die Jungkunst von anderen Events in der Kommunikation nach aussen. Sie ist einfach und ohne „Kunstdeutsch“. Die Einrichtung der Halle soll eine gelöste, wohltuende Stimmung erzeugen. Es darf gelacht und hinterfragt werden. Das Rahmenprogramm mit einer Bar, Konzerten und Slam Poetry trägt zusätzlich zu einer entspannten Atmosphäre bei.
Wann war die Geburtsstunde der Jungkunst und wie hast du sie persönlich erlebt?
Die Initialzündung passierte in Japan, wo ich ein Jahr lang mit meiner Frau gelebt habe. Martin hat uns besucht. Wir unterhielten uns über die Kunstwelt, für die wir uns beide seit jeher interessierten, aber in der wir uns nicht mehr wohl fühlten. Wenn wir wieder zurück in der Schweiz sein würden, wollten wir etwas zusammen auf die Beine stellen. Was es genau sein sollte, wussten wir damals noch nicht. Fest stand, dass wir aktiv etwas machen und uns nicht nur über den Status Quo aufregen wollten.
Das war im Frühjahr 2006. Im Oktober ging bereits die erste Jungkunst über die Bühne. Tom, der dritte im Bunde, stiess dann in der frühen Planung zu uns. Wir waren also von Beginn an ein Dreierteam.
Ich hatte davor bereits einige Jahre im Eventbereich gearbeitet. Die Jungkunst ist ein absolutes Herzblutprojekt, bei dem es nicht ums Geldverdienen geht. Wir waren von Beginn an unser eigener Auftraggeber und konnten unsere Idee ausgestalten, wie wir es wollten. Es ist bis heute ein Projekt von Freunden für Freunde und ein breites Publikum.
Wie muss man sich das konkret vorstellen, wenn drei Männer eine Idee ausbrüten und nun schon über fast ein Jahrzehnt am Leben erhalten und weiterentwickeln?
Extrem einfach und intuitiv. Wir entscheiden alles miteinander nach dem einfachen Mehr: wenn zwei dafür sind, dann sind wir alle dafür. Wenn zwei dagegen sind, dann sind wir alle dagegen. Obwohl wir sehr unterschiedliche Typen mit komplett anderen Hintergründen sind, arbeiten wir sehr effizient zusammen. Bei den vielen anfallenden Fragen entscheiden wir schnell ohne zu zerreden.
Wir vertrauen auf das Können jedes Einzelnen, das heisst wir müssen nicht überall mit diskutieren. Martin ist für den Shop und die Künstlerbetreuung zuständig. Tom bringt wertvolles Knowhow aus der Gastronomie mit und ich kümmere mich um den ganzen Rest, wie Helferbetreuung, Technik, Sicherheit und Betrieb.
Natürlich wollen wir jedes Jahr besser werden und nicht einfach das Gleiche wie in den Jahren davor machen. Unsere Wachstumsanforderungen beziehen sich dabei nicht auf die Besucherzahlen, sondern auf die Qualität. Wir hatten in den letzten beiden Jahren je 7500 Besucher*, verteilt auf vier Tage. Das ist gut so für uns.
(*Anmerkung: in diesem Jahr waren es sogar 1200 Besucher mehr.)
Drei Jungs, ein Konzept, ein grosser Event. Wie hält ihr eure Dreiecksbeziehung am Laufen? Gibt es Reibungspunkte?
(Andreas denkt lange nach)
Wir haben eigentlich keine negativen Reibungspunkte. Wir sind alle drei entscheidungsfreudige „Machertypen“, die nicht stehen bleiben wollen und überzeugt sind von dem, was sie tun. Wenn es Reibung gibt, dann lösen wir sie auf typisch männliche Art: wir hängen uns durchaus mal allerlei „Schlötterli“ an, gehen dann ein Bier trinken und fallen uns wieder um den Hals. Nein, ernsthaft, wir haben keine Reibungspunkte. Unsere Leidenschaft für die Kunst, die Vermittlung von Kunst und die grosse, treue Helferschar – über 130 dieses Jahr! – motivieren uns. Das finde ich extrem schön!
Nach welchen Kriterien sucht ihr die Künstler und Künstlerinnen aus?
Sie dürfen maximal 35 Jahre alt sein und müssen in der Schweiz leben und arbeiten. Es müssen aber nicht unbedingt Schweizer sein. Es sollen alle Regionen der Schweiz vertreten sein, sowie alle künstlerischen Sparten wie Fotografie, Malerei, Skulptur, Street Art, Installationen, Video, etc.
Die Macherinnen der „(Sch)Auktion“
Die Kunst muss bei den Bewerbern im Mittelpunkt stehen. Viele gehen nebenher einem Brotjob nach. Wir wollen ihnen mit der Jungkunst ein Sprungbrett bieten, damit sie entdeckt werden und ihre Werke verkaufen können.
26 Plätze stehen zur Verfügung. Jährlich werden circa 250 Dossiers eingereicht. 80 Prozent der diesjährigen Künstler wurden aus den Dossier rekrutiert, der Rest über Ausstellungsbesuche und Leute, die wir kennen. Die Kunstschaffenden dürfen nur einmal an der Jungkunst ausstellen. Das bedeutet, wir müssen den richtigen Zeitpunkt treffen und herausfinden, wann eine Künstlerin oder ein Künstler sozusagen „reif“ ist für die Jungkunst.
Aus der grossen Liste erstellen wir eine Shortlist mit circa 40 Künstlern. Diese besuchen wir dann in ihren Ateliers. Wir reisen dafür quer durch die Schweiz. Vor Ort sehen wir die Originale, woran der oder die Künstlerin aktuell arbeitet und wie sie sich entwickelt. Wir stöbern sozusagen im Werdegang und lernen den Menschen persönlich kennen. Das ist enorm wichtig. Die Wellenlänge beider Seiten muss übereinstimmen.
Welches waren eure grössten Hindernisse und wie habt ihr sie gelöst?
(Auch hier muss Andreas länger nachdenken)
Wir haben von Anfang an gesagt, wenn wir etwas machen, dann richtig, mit einer gewissen Professionalität und Grösse. Das bedingt eine entsprechende Organisation, Abklärung und Aufbereitung, die umsetzbar ist. Wir schaffen uns einen Rahmen, in dem wir uns bewegen und notfalls improvisieren können.
Das einzige, das mir dazu einfällt, ist, dass die Halle 52, die wir Anfang 2012 übernommen haben, eine Bauruine war, die lediglich noch vor Vandalen gesichert wurde. Innen drinnen waren die Oberlichter kaputt. Es gab tote und lebendige Tiere und wir schafften 3,5 Tonnen Dreck, inklusive Taubendreck, weg. Es gab keinen Strom, kein Wasser, keine Sanitäranlagen und Sicherheitsmassnahmen. Wir mussten – nein durften – die Halle quasi sanieren. Obwohl wir Liebe auf den ersten Blick empfanden, war uns sofort klar: das wird tough!
Eine alte Industriehalle mit Charme
Wir haben uns eine Tages-Deadline gesetzt. Und ich habe vorsorglich eine Medieninformation aufgesetzt, für den Fall, dass die Tore aus irgendeinem Grund nicht geöffnet werden können. Und ja, wir haben, wenn es eng wurde, unsere Jobs auf Eis gelegt, um der vielen Arbeit stand halten zu können.
Die Sanierung der Halle 52 hat uns schon an unsere Grenzen gebracht. Wir sind ein gemeinnütziger Verein und verfügen nicht über endlose finanzielle und zeitliche Ressourcen. Der Aufwand war riesig! Als in einer Halle Gipsplatten von der hohen Decke fielen und die Sicherheit nicht gewährleistet war, mussten zum Beispiel ein Fachmann und ein grosser Kran her. Trotzdem betrachte ich es nicht als Hindernis, sondern sehe es als Herausforderung. Hindernisse werden allzu häufig als Ausrede benutzt, um etwas nicht tun zu müssen.
stimmungsvolle Aussendekoration
Zu deiner Person: welche beruflichen Stationen bist du neben der Jungkunst noch durchlaufen und womit verdienst du deinen Lebensunterhalt?
(Diese Frage habe ich auch Tom und Martin gestellt – siehe unten)
Ich wollte nach der Sekundarschule nie ins Gymnasium. Stattdessen ging ich für ein Jahr ins Welschland und arbeitete auf einem Bauernhof. Danach liess ich mich zur Krankenschwester, Diplomniveau II, ausbilden. Ich habe längere Zeit im Operationssaal und im Rettungsdienst gearbeitet und bin deshalb heute an der Jungkunst für allfällige medizinische Notfälle zuständig. (schmunzelt)
Ich wollte immer schon einmal an einer Landesausstellung arbeiten und bin über ein Projekt an der Universität/ETH Zürich als Guide an der EXPO02 gelandet. Dort habe ich meine Frau kennen gelernt. Nach diesem Einsatz bin ich zurück in die Pflege und habe parallel als Freelancer und im Angestelltenverhältnis im Eventbereich weiter gearbeitet. Das führte mich und meine Frau 2005 an die Weltausstellung in Japan, wo wir für die Gästebetreuung und die Betriebsleitung im Schweizer Pavillon zuständig waren. Davor und danach sind wir jeweils ein halbes Jahr lang via Land- und Wasserweg nach Japan und auch wieder zurück in die Schweiz gereist.
Meine Erfahrungen im Eventbereich kann ich natürlich gut in die Jungkunst einbringen. Vor einem Jahr habe ich dann den Entscheid gefällt, wieder als Pflegefachmann auf einer Notfallstation zu arbeiten, um mehr Zeit für meine Familie und die Jungkunst zu haben. Einmal Krankenschwester, immer Krankenschwester! (lacht)
Aus meinem Lebenslauf und dem von Tom und Martin erkennt man, dass wir alle drei keineswegs als blutige Anfänger in die Jungkunst gestartet sind.
Wie sieht dein Alltag aus? Wo und wann findet die Jungkunst ihren Platz?
Freunde sagen, die Jungkunst sei mein drittes Kind. (lacht)
Worauf bist du persönlich am meisten stolz?
…dass die Freundschaft unter uns dreien immer noch so ist, wie sie immer war, und dass wir unsere Leidenschaft für die Kunst mit anderen ausleben können. Wunderschön finde ich, dass wir nach all den Jahren immer noch soviel Unterstützung von unseren Frauen, Familien und Freunden erhalten. Sie alle reissen sich ihr „Füdli“ auf und scheuen sich nicht vor weniger tollen Arbeiten, wie Toiletten kontrollieren oder Teller abwaschen. Einige nehmen sogar extra Urlaub für die Jungkunst!
Stolz macht mich auch die Tatsache, dass wir uns als wichtige Ausstellungsplattform für junge Künstler in der Schweiz etablieren konnten.
Warum bist du selber kein Künstler geworden?
Diese Frage ist so schwer zu beantworten, wie die, warum man Künstler geworden ist. Ich weiss es nicht!
Ich stamme eigentlich aus einer sehr kunstfernen Familie, war aber seit jeher an Kunst interessiert und habe viele Ausstellungen besucht.
Was rätst du Anderen, die mit einer Idee schwanger gehen, aber sich nicht recht trauen sie umzusetzen?
Ich habe diesbezüglich einen „Businesshut“ an. Öffnet euren Blick nach aussen und schaut, ob es diese Idee schon gibt. Hat es bereits irgendwo funktioniert? Oder warum nicht? Ich staune, wie viele Leute immer wieder dieselben Fehler machen, wie viele andere vor ihnen.
Man sollte sich selber ehrlich hinterfragen und sich unbedingt auch von anderen hinterfragen lassen, egal ob diese Personen fachlich geeignet sind oder nicht. Die Fragen sollten weh tun und kritisch sein. Ich denke, es braucht diesen „harten“ Weg. Und es braucht einen Businessplan.
Ein wichtiger Aspekt ist auch die Intuition und das Bauchgefühl. Zwei Dinge sind dabei wichtig: Fühle ich mich wohl in dem, was ich bin und was ich tue? Was braucht es, damit ich mich noch wohler fühle in dem, was ich mache?
Ich denke, es gibt zwei grundsätzlich verschiedene Charaktere in dieser Frage. Auf der einen Seite die Phlegmatischen, die unzufrieden sind, aber nichts unternehmen. Und auf der anderen Seite die Unzufriedenen, die etwas an sich oder den Umständen ändern – zu diesen zähle ich mich selber.
Zum Schluss: Was wolltest du schon lange mal loswerden? Jetzt wäre eine Gelegenheit dazu…
Ich möchte Danke sagen, dass wir die Jungkunst machen können und allen Künstlern, Helfern und Freunden, die dieses Projekt mittragen und möglich machen.
*****
Ich bedanke mich bei Andreas Schmucki für das anregende, offene Gespräch in der „Grossmutter-Lounge“, einem Lieblingsort aller drei Organisatoren.
Nun möchte ich noch die Werdegänge der beiden anderen Protagonisten zusammenfassen, um die bunte Vielfalt dieses Dreiergespanns sichtbar zu machen.
Tom Stierli
Tom hat an der ETH Zürich Betriebs- und Produktionsingenieur ETH studiert und im Anschluss sieben Jahre als Unternehmensberater bei einer grossen amerikanischen Firma in der Schweiz gearbeitet – „ein typischer Karrierejob“, wie er sagt, mit Anzug, Krawatte, sehr viel Arbeit und Auslandsreisen auf der ganzen Welt.
Diesen gut bezahlten Job hängte er irgendwann an den Nagel und eröffnete eine Sushi-Bar in Winterthur, das ehemalige „Tom-Tom“.
Wenn man ihn fragt, was für einem Brotjob er heute nachgeht, so nennt er sich einen Unternehmer, der Internetfirmen und Start-ups betreut, aus Ideen Konzepte macht, Leute zusammentrommelt, Firmen gründet und schliesslich, wenn es läuft, einen Geschäftsführer sucht, der das Ganze weiter perfektioniert.
Wenn man genauer nachfragt, so zeigt sich, dass er Projektideen in verschiedenen Branchen anreisst und umsetzt. Nach dem erfolgreichen Sushi-Bar-Abenteuer hat er für Interio Kundencafès in der ganzen Schweiz eröffnet und später eine Babysitter-Plattform aufgebaut. Daraus ist wiederum eine Internetplattform entstanden, die heute verschiedenste familiennahe Dienstleistungen anbietet. www.tomstierli.com
Seiner Meinung nach braucht es drei Dinge:
- Etwas, wovon man leben kann.
- Etwas fürs Herz, wie die Jungkunst, denn das Tagesgeschäft alleine würde ihn langweilen.
- Und immer wieder mal etwas Neues, um sich auszutoben und die Kreativität zu wecken.
Martin Landolt:
Weil er der Bruder einer meiner besten Freundinnen ist, wollte ich zuerst ihn interviewen. Doch Martin hat mich an Andreas verwiesen, der, wie er sagt „besser schnurre“ könne. Zudem meinte er, sein beruflicher Werdegang sei nicht so spannend.
Fakt ist, dass sich Martin nach seinem Elektroingenieur-Studium am damaligen Technikum (heute Fachhochschule) direkt selbständig gemacht hat. Er führt bis heute ein erfolgreiches Büro für Grafik und Webdesign und hat zwei Grafiker sowie einen Informatiklehrling, – respektive Praktikumsplatz für IMS-Schüler – angestellt. Sie entwerfen Logos, Broschüren (z.B. „Books“ von Orell Füssli), Webseiten und machen Programmierungen für KMUs und Grossbetriebe. www.strichpunkt.ch
Unbedingt vormerken: Die nächste Jungkunst findet am 22.-25.Oktober 2015 in Winterthur statt. www.jungkunst.ch
*** ende ***
PS: Die Schweiz ist klein. So klein, dass es gleich mehrere Zusammenhänge zwischen mir, meiner Auszeit und der Jungkunst gibt. Martin ist der Bruder meiner Freundin, bei der ich zwischen meinen Auslandsaufenthalten wohnen darf. Ich hatte das Vergnügen, als freiwillige Helferin an der Kassa zu sitzen und mich als Teil der grossen Helferschar an der Jungkunst zu fühlen. Und nicht zuletzt fand ich bald heraus, dass mein Interviewpartner Andreas ein sehr guter Freund von Monika ist, der Schlossherrin im Chateau Fougerette (siehe Blogeinträge August-Oktober 2014).
Engagierte Menschen scheinen sich gegenseitig anzuziehen! Dies bestärkt mich in dem Punkt, dass es sich lohnt, sich und seine Ideen mit möglichst vielen Menschen zu teilen. Irgendwie gibt es immer einen interessanten Anknüpfungspunkt, der einem weiterhilft und neue Perspektiven eröffnet…
© Fotos und Text: Barbara Sorino
da hab ich wirklich was tolles verpasst! hoffentlich klappts dann nächstes jahr. die projektidee und deine zusammenfassung ist sehr gut geschrieben. und die bilder: klasse!
ich lese hier gerne wieder und weiter.
grüessli denise